Ich selbst lebe momentan mit mehreren Hunden zusammen und hatte einige Monate unheimliche Angst vor ihnen. Aber von Anfang an...

Seit meiner Kindheit begleiten mich Hunde. Vom Nachbarshund, über die Hunde von Verwandten und Freunden, bis hin zum lang ersehnten ersten eigenen Hund. Schon früh las ich Bücher über verschiedenste Hunderassen, Erziehung und Pflege. Im Laufe der Jahre eignete ich mir Wissen über Hunde an und arbeitete mit ihnen (einige Jahre auch beruflich). Zwei weitere Hunde zogen bei mir ein und ich lebte glücklich und zufrieden mit ihnen unter einem Dach. Bis zu dem Tag an dem ich Diso* begegnete. Diso war ein großer, starker 40kg Hund und fiel mich von hinten an  und zerbiss mir meine Hände, sodass sie kaum mehr als solche zu erkennen waren. Ein langer Krankenhausaufenthalt, ein noch längerer Krankenstand und eine langwierige Physiotherapie folgten. Greifen, Halten und Schreiben musste neu erlernt werden. Und in diesen Monaten schlich sie sich in mein Leben. Die Angst. Die Angst vor Hunden. Auch vor meinen eigenen.  Die Hunde, die ich bis vor wenige Wochen über alles liebte, machten mir plötzlich unheimliche Angst.

Canophobie oder Kynophobie – ausgelöst durch traumatische Erlebnisse mit Hunden. Oder auch durch das „Abschauen“, wenn ein Kind von seinen Bezugspersonen lernt, dass Hunde gefährlich sind. In vielen Artikeln, Büchern und Zeitschriften gibt es Tipps und Anleitungen zu Verhaltensregeln im Umgang mit Hunden. Diese sind wichtig und trotzdem fällt es Menschen, die sich vor Hunden fürchten, unheimlich schwer bis unmöglich diese umzusetzen.

Aber sein Leben lang davon laufen? Allen Hunden dieser Welt aus dem Weg gehen? Klingt beides ziemlich mühsam und ist es auch. Vor allem, weil die meisten Hunde denen wir begegnen, überaus sozial und folgsam sind und absolut keine Gefahr darstellen.

Am besten ist es, wenn man sich einfach auf sie einlässt, ihr Verhalten beobachtet und vor allem ihre Sprache lernt. Menschen die sich vor Hunden fürchten wird es wahrscheinlich allein beim Gedanken daran gruseln, aber dennoch wäre es einen Versuch wert, könnte (Dein) Leben verändern und vielleicht sogar neue Freundschaften entstehen lassen.

Natürlich gibt es keine Garantie, dass danach nie etwas passiert, denn auch jeder Hund muss seine Sprache (und die der Menschen) verstehen lernen. Und wie ich es selber erfahren musste, gibt es leider manchmal unfähige Hundehalter, wo dies nicht passiert und man ist - wie ich damals - zur falschen Zeit am falschen Ort.

Hätte ich selber keine Hunde gehabt und auch nicht das Wissen über sie und ihre Sprache, hätte ich es wohl einfach sein lassen und wäre mein Leben lang Hunden ausgewichen. Aber das ist, wie bereits erwähnt, mühsam. Deshalb möchte ich gerne mein Wissen über Hunde und deren Sprache bei einem gemütlichen „Finacapi-Nachmittag“ weitergeben.


*Name geändert; Fragen zu Rasse/Alter/Aussehen des Hundes sind irrelevant und werden nicht beantwortet. Nach langer Recherche stellte sich heraus, dass der Hund bereits zuvor mehrmals gebissen hatte, aus dem Ausland stammte und keine bzw. gefälschte Papiere hatte; der Besitzer wurde angezeigt.